Liebe Trauerfamilie
Mir hat es letzten Mittwoch, als ich es erfahren habe, für eine ganze Zeit den Boden unter den Füssen weg gezogen. Ich war nur ein Kommilitone von Mike, aber die Nachricht hat mich wirklich getroffen und bestürzt. Leider war kein Kontakt mehr da und ich lebe mittlerweile in der Schweiz, so dass ich von der Krankheit nichts mitbekommen hatte.
Voller Ohnmacht sitzt man vor der Nachricht, ich will und kann mir gar nicht ausmalen, wie ohnmächtig ihr in den letzten Monaten gewesen sein müsst. Meinen tiefsten Respekt und mein tiefstes Mitgefühl dafür.
Ohnmacht ist eines der schlimmsten Gefühle, die man haben kann. Dazu verdammt nichts tun zu können. Ich kann jetzt auch nicht viel tun, aber was ich tun kann ist euch anbieten, dass ihr mich gerne mal anrufen könnt. Wenn ihr jemand braucht, dem ihr von Mike erzählen könnt, wie er war, was ihr alles erlebt hat, dann bin ich gerne da. Manchmal geht es bei einem "Fremden" besser als bei nahen Personen. Es ist ein von Herzen kommendes Angebot, das ihr auch gerne nicht wahr nehmen könnt, aber es ist etwas, das ich konkret tun kann in der Situation. Zögert bitte nicht, es ist wirklich ernst gemeint.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft, für Elodie, für Euch selbst. Ich wünsche Euch Mut, irgendwann dem Allen wieder trotzen zu können. Aber jetzt wünsche ich Euch viel Ruhe zum Trauern.
Mike war ein Ruhepol und doch immer zu Scherzen aufgelegt im Studium. Ab und zu sassen wir am See. So werde ich ihn in Erinnerung behalten.
Fühlt euch gedrückt und getröstet!
Holger
