Mein geliebter und so sehr vermisster Jule,
vor 2 Jahren musste ich Dich an Deinem Grab verabschieden. Der bei weitem schmerzlichste Abschied, den ich jemals hatte. Ein Schmerz, der niemals weniger werden wird.
Nicht ich hätte an Deinem Grab stehen sollen und eine Rede über Dich, Dein Leben und Deinen für mich unbegreiflichen Tod halten (und 2 Tage später auch noch Geburtstag haben).
Nein, umgekehrt hätte es gepasst: Ich liege im Grab und Du lebst weiter. Das wäre die richtige Situation gewesen. Und für uns alle viel, viel besser zu ertragen.
Ich liebe Dich, mein geliebter Sohn. Und kann es Dir seit nun über 2 Jahren nicht mehr sagen. Dir nicht mehr sagen, wie stolz ich auf Dich bin, wie Du geworden bist, was Du gemacht hast, was Du für Gedanken hast, wie Du andere Menschen (und Tiere) behandelst... alles unglaublich wertvoll und gut.
Sagen kann ich es Dir schon, wenn ich an Deinem Grab stehe (praktisch täglich), wenn ich an Dich denke (eigentlich dauernd).
Aber ich weiss nicht, ob es bei Dir ankommt. Leider keinerlei Reaktion darauf. Das liegt natürlich an der "Natur" der Sache. Aber ich werde nicht aufhören, mit Dir zu reden, Dir Dinge zu sagen, von denen ich denke, dass sie Dir gut tun.
Heute haben Karin und ich zusammen ein Foto von Dir und sämtlichen männlichen Familienmitgliedern gesehen (Karin's PC Hintergrund).
Karin meinte dazu: Einer bleibt für immer jung.
Das stimmt natürlich ganz genau. Wir werden nie erfahren, wie Du Dich weiterentwickelt hättest. Du bleibst für immer 34 Jahre alt. Und das ist nun schon 2 Jahre lang so. Eigentlich schön. Aber natürlich überhaupt nicht so gedacht. Wie furchtbar gerne hätte ich Dich wieder hier bei mir, bei uns. Gerne auch älter als 34...
Ach mein lieber Jule,
ich schicke Dir wie immer meine allerliebsten Vatergrüsse, verbunden mit einer Riesenportion Liebe, soviel wie eben überhaupt in so einen Wunsch reinpasst.
In tiefer Liebe - Dein Paps