Mein lieber, lieber, geliebter Jule,
momentan bin ich an der Ostsee, zusammen mit Uta und Oskar.
Zum 3. Mai bin ich nun hier:
Das 1. Mal war in dem Jahr, als es Dir und uns allen noch gut ging.
Das 2. Mal war wenige Tage nach Deinem Tod, da es schon seit langem gebucht war und wir dachten, dass wir ein wenig Kraft tanken könnten vor Deiner Beerdigung.
Das war natürlich eine total falsche Einschätzung. Als ich mit Uta gestern und heute darüber gesprochen habe, habe ich gemerkt, dass ganz viele Dinge von damals einfach nicht den Weg in meinen Kopf gefunden haben. Ich war vor lauter Trauer um Dich und Entsetzen über das Geschehene wie in Trance und konnte auch kaum einigermassen gerade gehen. Das ist mir in Erinnerung geblieben.
Und nun bin ich das 3. Mal hier. Natürlich ist mein Kopf voller Gedanken an Dich, ganz besonders hier an diesem Ort natürlich, da es ja beim 2. Mal so eng (zeitlich gesehen) an Deinen Tod gekoppelt war.
Noch immer ist mein Kopf voller (meistens trauriger) Gedanken an Dich, da ich mir Deinen tragischen Tod noch immer kein bisschen erklären kann. Du warst ein so liebenswerter, beliebter, lustiger und begabter junger Mann - was ist nur passiert mit Dir, dass Du nicht mehr leben konntest? Das will einfach nicht in meinen Kopf. Wie hätte ich Dir helfen können, warum konnte Dir auch sonst niemand und nichts helfen?
Das macht mich immer und immer wieder, eigentlich dauernd, so bodenlos traurig. Du fehlst mir so.
Mein geliebter Jule, nun wünsche ich Dir, dass es wenigstens Dir so richtig gut geht und Du den Weg in Dein Glück gefunden hast, den Du hier auf dieser Welt nicht finden konntest.
Voller tiefer Liebe - Dein Paps