Mein geliebter lieber Jule,
wie jedesmal fällt es mir auch dieses Mal so schwer, Dir zu schreiben.
Nicht weil ich Dich nicht lieben würde, sondern weil es so unfassbar traurig für mich ist, dass ich Dir nur noch auf diesem Weg, durch Schreiben in ein Büchlein, durch Pflegen Deines Grabs, und eben natürlich in meinen Gedanken Dinge mitteilen kann.
Wie gerne würde ich direkt mit Dir sprechen, mit Dir lachen, mit Dir irgendwelche Dinge tun, so wie wir es eben zu Deinen Lebzeiten gemacht haben. Und natürlich Dich in den Arm nehmen.
Aber das geht ja nun nicht mehr. Es war von einer Sekunde auf die andere nicht mehr möglich. Das habe ich bis heute noch kein bisschen verarbeitet. Immer und dauernd spreche ich in meinen Gedanken mit Dir, denke an Dich, trauere um Dich.
Und wünsche dabei, dass es Dir jetzt gut geht, seit Du gegangen bist, dass Du Dein Glück gefunden hast.
Heute in der Sauna hiess der Aufgiesser auch Julius.
Sobald ich diesen - Deinen - Namen hörte, überkam mich eine unbeschreibliche Mischung von Gefühlen: Die unerwartete Nennung Deines Namens in einem völlig anderen Zusammenhang, ganz kurz auch Freude, und dann natürlich ganz viel tiefe Trauer, weil mein Julius - Du - nicht mehr lebt, weil Du nie wieder irgend etwas sagen oder tun wirst auf dieser Welt.
Das ist für mich noch genauso unfassbar und zutiefst traurig wie in der ersten Sekunde, als ich Dich tot auffand.
Ach mein geliebter Jule, ich liebe Dich so sehr - Dein Paps