Mein innigst geliebter Jule,
die Zeit, die rast und rast - nun ist es schon wieder zweieinhalb Jahre her,dass ich an Deinem Grab stand und Dich mit meiner Rede auf das endgültigste verabschieden musste.
Es sollte nicht erlaubt sein, dass ein Vater am Grab seines eigenen geliebten Sohnes stehen muss, um ihn für immer zu verabschieden, ohne die Möglichkeit zur Wiederkehr.
Und andererseits steht die Zeit still. Es hat sich seither an meiner Trauer um Dich nichts geändert. Du fehlst mir genauso sehr wie in dem Moment, als ich Dich tot auffand.
Das heisst, doch: Mittlerweile ist Dein Fehlen vollständig in mein Bewusstsein eingedrungen, dieses traurige Wissen bestimmt meine Tage und Nächte. Jeden Tag überkommen mich mehrere Schübe von völliger Verzweiflung, weil Du nicht mehr da bist.
Du warst mir immer so wichtig, Dein ganzes Leben lang ein so lieber Begleiter für mich, auch wenn Du Deine eigenen Dinge gemacht hast. Aber ich wusste ja, dass es Dich gibt, und dass wir bald wieder Kontakt haben würden.
Überall stosse ich auf Spuren von Dir, ob ich bewusst danach suche, oder einfach so. Es sind einfach so viele davon.
Das ist wunderschön und sehr traurig zugleich.
Jeden Tag sitze ich vor einer Reihe von Fotos von Dir, auf denen Du mich anschaust. Und ich wünsche mir so sehr, Du würdest mich in echt anschauen.
Ich liebe Dich so sehr, mein geliebter Jule, und wünsche Dir ein wunderbares ewiges Leben nach diesem irdischen Leben, das Du ja hinter Dir hast.
In tiefer Liebe zu Dir - Dein Paps
