Mein innig geliebter und so schmerzlich vermisster Jule,
so viele Tage bist Du nun nicht mehr hier, bei mir, bei uns, aber ich vermisse Dich ganz genau so stark wie in der ersten Sekunde Deines Todes.
Wie soll es nur weitergehen für mich, für uns, jetzt wo die Welt sich ohne Dich einfach weiterdreht, ohne gross zu fragen, ob ich das auch will?
Wenn ich doch nur wenigstens wüsste, wann und wo und wie ich Dir wieder begegnen kann, ob meine Worte und Gedanken bei Dir ankommen?
Oder ist es doch so, wie Du geschrieben hast: "...nicht mehr zu existieren, nicht mehr zu sein..."?
Das fände ich einen derart trostlosen Gedanken. Du hast es ja wohl leider, leider, leider so empfunden, das tut mir so furchtbar weh, und Du tust mir unendlich leid deswegen. Aber ich weigere mich, Deinen Tod so zu betrachten. Ich fände es wunderschön, wenn wir uns wieder begegnen könnten, irgendwann, irgendwie.
Natürlich habe ich keine konkrete Vorstellung davon, wie das dann genau sein wird, aber dieser Gedanke gibt mir wenigstens ein klein wenig Hoffnung in meiner unendlich tiefen Trauer um Dich.
Es ist so jammerschade, dass Joni und Du euch nicht mehr kennenlernen durften, Du hättest sicher eine Riesenfreude an dem kleinen Kerl gehabt.
Das Räumen Deiner Wohnung ist nun auch beinahe abgeschlossen, und immer noch tut es so weh, Deine so fleissig und mit viel positiver Energie zusammengetragenen "Besitztümer" wegzuräumen, zu verteilen, zu verschenken, zu verkaufen... Am liebsten würde ich alles behalten, aber das geht ja nicht, Du hattest ja eine grosse Wohnung gefüllt.
Deine Bandsäge, die Du mir ja schon voller Stolz vorgeführt hast, habe ich seit kurzem bei mir installiert. Sie erinnert mich so sehr an Dich. Nun muss ich sie nur noch in Betrieb nehmen, ich werde Dir sicher davon berichten.
Mein geliebter Jule, nun hoffe ich sehr, dass Du meine Worte auch sehen und lesen kannst, wo auch immer Du bist.
Ich liebe Dich sehr, mein Jule, und wünsche Dir alles Glück in Deiner Welt - Dein überaus trauriger und Dir treuer Paps