Mein lieber, geliebter und so vermisster Jule,
was hätte ich Dir alles zu erzählen, so furchtbar traurig, dass Du nicht mehr hier bist. Du fehlst mir so sehr.
Bei jedem Stück, das ich aus Deiner Wohnung hole, ist mir so sehr schwer ums Herz, für mich fühlt es sich immer wie ein Frevel an, einfach nicht richtig, aber ich habe ja extra lange damit gewartet und nun muss es irgendwie sein. Immer noch bist Du in Deiner Wohnung präsent, da wir ja so viel zusammen darin gearbeitet haben, oder ich habe in Deinem Auftrag etwas gemacht, oder ich sehe genau, mit wieviel Hingabe Du viele Dinge selbst gestaltet hast. Du hast Dir so viel Mühe gegeben, alles ist so geschmackvoll und schön geworden, das ist ganz alleine Dein Verdienst... Ach Jule, warum nur konntest Du Dich nicht mehr daran erfreuen, warum gab es Dir keinerlei Motivation mehr?
Dein Aquarium ist immer noch in Betrieb, es steht bei uns im Wohnzimmer neben dem Esstisch. Die Pflanzen sind natürlich mittlerweile ausgetauscht, die Elektrik auch, aber es erinnert mich auch so sehr an Dich. Ich habe es ja immer in Obhut gehabt, wenn Du nicht da warst. Nun betreibe ich es schon doppelt so lange wie es bei Dir gestanden hat, und ich werde es so lange es nur irgendwie geht in Betrieb halten.
Jetzt da der Frühling angefangen hat, sehe ich immer wieder ein Motorrad, das mich an Deines erinnert. Nicht oft, aber Du wolltest ja auch ein aussergewöhnliches Bike haben. Leider, leider wirst Du nicht mehr damit bei uns um die Ecke biegen, wie gerne würden wir wieder das Geräusch hören und wissen, dass Du das bist.
Ach mein geliebter Jule, bei solchen Gedanken wird mir jedes Mal ganz eng und furchtbar traurig ums Herz, ich liebe Dich so sehr und vermisse Dich unendlich - Dein Paps
