Fünf Minuten vor der Zeit ist des Schwabens Pünktlichkeit!
Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden, besonders jetzt, da ich sie hier auf dieser Website niederschreibe.
Du warst immer für mich da, seit ich auf dieser Welt bin, und nun bist du nicht mehr da. Ich dachte, ich hätte mehr Zeit gehabt. Ich habe nie darüber gesprochen, aber irgendetwas in mir wusste, dass du uns verlassen würdest. Bei jedem Gespräch draußen auf der Terrasse, bei der Arbeit mit Werkzeugen oder während deiner geheimen 007 Raucherpausen haben deine Augen und Blicke es verraten.
Sowas kommt vor, wenn man vom Besten lernt. Ich habe dich als Kind immer als Bud Spencer verglichen, wie Bud Spencer: außen hart, aber innen herzhaft wie der Sauerbraten von Oma voll mit Liebe. Nun ist mein Bud Spencer von dieser Welt gegangen und passt von oben auf den Rücken der Familie auf.
Zwei besondere Erlebnisse kommen mir in den Sinn, wenn ich so nachdenke.
Zuerst erinnere ich mich an den Moment, als du mich zum ersten Mal richtig beleidigt hast. Es war das Jahr, als der neue John Wick Film herauskam, der dritte Teil. Nachts bei der Lkz haben wir über die John Wick Filme gesprochen, und du hast mir gesagt, wie großartig sie sind. Also habe ich dir den Trailer zum dritten Teil gezeigt und dich gefragt: "Und, was sagst du?" Du antwortetest: "Wo kann man den Film anschauen?" Ich sagte: "Im Kino, er ist ziemlich gut!" Da schautest du mich entsetzt an und fragtest: "Hast du ihn schon gesehen?" Ich bejahte, und du sagtest: "Ach, bist du ein Arschloch." So, jetzt ist es raus.
Die erste Lektion von dir werde ich zudem auch nie vergessen, als ich 6-7 Jahre alt war und wir zusammen Roller gefahren sind und plötzlich ließt du das Lenkrad los, ich geriet innerlich in Panik. Ich hörte nur: "Fahr du!" Und Zack, ich fuhr.
Man gerät in Situationen, in denen man vor Angst fast in die Hose macht oder ob man einfach handelt und sich gleichzeitig von seinen Ängsten befreit. Und Dann, als 6-7 Jähriger schnallte: "Boah Opa, es macht Mega Spaß zu fahren."
Ich bin dankbar, dass ich nicht von einem Vater, sondern von einem Großvater lernen durfte.
"See you again, Pascal."